Die Klarinette

Johanna, Daniel, Ramona und Maren (von links)

Die Klarinette

Holzblasinstrumente, zu denen auch die Klarinette zählt, gehören zu den Luftklingern (Aerophonen). Das heißt: der Ton wird dadurch erzeugt, daß eine Luftsäule in einem Rohr in Schwingungen versetzt wird. Man bezeichnet sie als Holzblasinstrumente, weil sie, das Saxophon ausgenommen, früher alle aus Holz gefertigt wurden. Obwohl heute manche aus Metall oder Kunststoff gebaut werden, wurde die Bezeichnung Holzblasinstrumente beibehalten.


Es gibt mehrere Methoden, die Luft in Schwingungen zu versetzen und dadurch den Ton zu erzeugen. Die Klarinette hat eine zylindrische Bohrung und erweitert sich am unteren Ende zu einem Schallbecher. Sie besteht aus drei Teilen: dem Mundstück, dem Oberstück und dem Unterstück. Am Mundstück (das oft aus Holz besteht) wird ein einfaches Rohrblatt befestigt, durch dessen Schwingungen die Luftsäule zum Klingen gebracht wird. Je erfahrener der Spieler ist, desto dünner wird das Rohrblatt, das er benutzt. Vor jedem Spielen muß es zuerst feucht gemacht werden. Am einfachsten geht dies, wenn man das Rohrblatt längere Zeit im Mund hält. Die Luftsäule der Klarinette reicht vom denjenigen Ende des Instrumentes, wo der Bläser es anbläst, bis zum ersten offenen Griffloch. Durch Verschließen und Öffnen der Löcher mit Hilfe der Finger verändert der Bläser die Länge der tönenden Luftsäule. Klappen und Polster erleichtern die Bedienung des Instruments. Mit der Länge der klingenden Luftsäule verändert sich die Tonhöhe: Je kürzer die Luftsäule, desto höher der Ton und umgekehrt. Die Grundskala umfaßt etwa eine Oktave oder einen etwas größeren Tonraum; diese Töne bilden das tiefe Register des Instruments.
Das Mittelregister wird durch bestimmte grifftechnische Mittel oder durch stärkeres Anblasen erzielt. Hier handelt es sich um Obertöne der ersten (Grund-)Skala; sie sind in der Regel eine Oktave höher. Das hohe Register schließlich erfordert eine Kombination von bestimmten Griff- und Blasweisen. Insgesamt beträgt der Tonumfang gewöhnlich rund drei Oktaven, doch erzielen gute Bläser zusätzliche höhere Töne.

Da sich bei den Holzblasinstrumenten Familien herausgebildet haben, beherrschen viele Musiker mehr als ein Instrument einer Familie. Nun hat aber jedes Glied einer solchen Familie einen anderen Umfang, was bedeutet, daß derselbe Ton auf jedem Instrument anders gegriffen werden muß. Hier waren spielpraktische Erschwerungen zu beseitigen; beispielsweise sollte ein Flötist beim Wechel von der Großen Flöte zur Alt-Flöte nicht gezwungen sein, völlig neue Griffe zu erlernen. Das Problem wird durch Transponieren in eine andere Tonart gelöst, d.h. der Bläser liest die Noten in einer anderen Tonart, je nachdem, welches Instrument er spielt. So kann er für jedes Instrument der Familie dieselben Fingersätze benutzen.

Der Tonumfang der Klarinette geht vom tiefen D bis zum A³. Entwickelt wurde die Klarinette vom deutschen Instrumentenbauer Johann Christoph Denner (1655-1707) aus einem primitiven Vorläufer, dem Chalumeau. 1842 wurde das Klappensystem durch Übernahme des Böhm-Systems erheblich verbessert.
Die Klarinettenfamilie hat eine ganze Reihe von Mitgliedern, aber häufig eingesetzt werden nur vier davon. Das Standardinstrument steht in B; die dunkler und weicher klingende A-Klarinette wird für bestimmte Klangfarbenwirkungen benutzt. Die kleine Es-Klarinette wird oft gefordert, wo hohe, durchdringende Klarinettentöne zu spielen sind. Der tiefe Klang der Baß-Klarinette in B, die eine Oktave tiefer klingt als das Standardinstrument in B, findet seit gut hundert Jahren im Orchester Verwendung.
Zu den bekanntesten Werken für Klarinette gehören Mozarts Klarinettenquintett und -konzert. J. Brahms komponierte ebenfalls ein Klarinettenquintett. In diesem Jahrhundert ist die Klarinette zu einem vielseitig eingesetzten Instrument des Jazz geworden, wie namentlich das hohe virtuose Niveau von Benny Goodman ausweist.

Quelle: Das neue Buch der Musik von Gill Rowley

Infos über das Studium der Klarinette

Dauer

16 (10+6) Semester

Inhalt

Prüfungsfächer:

1. Studienabschnitt:
Vorprüfungen: Theorie der Musik, Geschichte der Musik, Klavier, Ensemble, Orchester
Diplomprüfung: Klarinette

2. Studienabschnitt:
Vorprüfungen: Theorie der Musik, Geschichte der Musik, Neue Musik, Ensemble, Orchester, Chor
Diplomprüfung: Klarinette

Prüfungen

2 kommissionelle Diplomprüfungen

Abschluß

Mag. art.

Standorte

Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien
Hochschule für Musik und darstellende Kunst „Mozarteum“ in Salzburg
Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz

Berufe

InstrumentalmusikerIn